um als Europ?r die
einfachen Regeln der richtigen F?terung des Do Khyi zu verstehen, sollte
man Kenntnisse ?er die Nahrungsmittel in Tibet haben.
Es
ist so einfach !
Gerste
Haupts?hlich wird in Tibet als Getreide
die schnell reifende Gerste angebaut (120 Tage), hier eine spezielle
Hochlandgerste welche bis in H?en von 3700 m (!) noch gedeiht, in sehr
g?stigen Lagen auch Reis, Erbsen und verschiedene H?senfr?hte.
Dennoch deckt die Gerste 40 % der Kohlehydratversorgung in der Bev?kerung.
Die Gerste wird mittels r?ten in hei?m Sand, keimunf?ig gemacht und l?st
sich so
sehr lange haltbar machen. Das ger?tete Endprodukt wird als Tsampa
bezeichnet und besteht aus dem ganzen Korn samt der umgebenden H?le.
Europ?rn empfiehlt sich der Genuss von Tsampa nicht, nachdem trotz
dem Aussieben des Sandes dennoch grobe Sandteile und Steinchen darin
verbleiben, es sei denn man m?hte eine komplette Gebisssanierung riskieren.
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Die Hochlandgerste ist die protein?mste
Getreidesorte, enth?t keinen Kleber und l?st sich somit nicht zu Brot
verarbeiten, ist aber sehr Mineralstoff- und Vitaminreich.
Das Tsampa, von dem jeder Tibeter ein S?kchen voll mit sich f?rt wird
gemahlen und in Suppen, Yoghurt meist aber in Buttertee einger?rt in einem
Klumpen gegessen. Dies geschieht ?erwiegend mit den Fingern (r?ren und
essen).
Milch und Milchprodukte
Ein Gro?eil des Tibetischen Hochlandes
ist raues, unfruchtbares Grasland, Grassteppe. Hier z.B. im Changtang oder
auch Amdo leben die Menschen nomadisch und ziehen mit ihrem Vieh, den
Tibetischen Ziegen, Schafen und ?er 3000 m., den Yaks ?er das Grasland.
Der Do Khyi ist der Hund der Nomaden.
In erster Linie leben die Menschen von Milchprodukten wie Yoghurt, K?e und
dem wichtigsten Bestandteil der Milch, der Butter.
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Eine Yakkuh gibt am Tag gerade 2 Ltr.
Milch, welche aber in ihrer Beschaffenheit der Kuhmilch in unseren
Breitengraden wenig ?nlich ist. Die Milch des Yak ist extrem fetthaltig
(bis zu 65% Fett). Dem ?nlich verh?t sich auch der Fettgehalt von Schaf-
und Ziegenmilch, die Milchleistung ist ebenso gering aber sehr fetthaltig.
Der Proteingehalt (Milcheiwei? ist niedriger.
Die Butter der Yakmilch wird zum Brennen der Butterlampen, zur Hautpflege
und f? den Buttertee der Tibeter verwandt.
Ohne den hohen Fettgehalt in der Ern?rung w?e ein ?erleben in diesem
rauen Klima nicht m?lich.
Buttertee
Der Tibeter bevorzugt den Ziegeltee aus
China, zieht diesen aufgrund seines kr?tigen Geschmackes dem Indischen vor.
Dieser fermentierte Tee beinhaltet sehr viele Mineralstoffe und auch
Vitamine, wird mit den Teebl?tern lange Zeit gekocht und mit der fettigen
Yakbutter versetzt. Generell ist in jedem Zelt oder Haus ein Kessel voll
Buttertee zu finden, dieser wird gesalzen. Der Geschmack erinnert an
Rahmsuppe (wenn die Yakbutter nicht ranzig ist). Buttertee enth?t alle f?
die menschliche Ern?rung wesentlichen Mineralstoffe und Vitamine, zusammen
mit Tsampa ist er ein Hauptnahrungsmittel.
Fleisch
Trotz der nomadischen Lebensweise ist
Fleisch kein Hauptteil in der Ern?rung. Der gl?bige Tibeter wird kein Tier
schlachten, dazu ben?igt er umherziehende Mohammedaner. Meist wird nur ein
Mal im Jahr zu einem hohen Feiertag geschlachtet.
Das Fleisch wird ?erwiegend in Streifen geschnitten getrocknet aufbewahrt
und bei Bedarf gemahlen.
Die Ern?rung der Do Khyi und Hunde
Aufgrund der oben beschriebenen Ern?rung
der Menschen wird klar ersichtlich, dass der Hund bei den Tibetern generell
sehr proteinarm ern?rt wird ? wie eben der Mensch auch (Hans F?st spricht
zu Recht bei der menschlichen Ern?rung von einer `Di?`).
Der Hund wird gerade bei den Nomaden gut gen?rt und erh?t Tsampa mit
Schaf- oder Ziegenmilch.
Dies bedeutet wenig Protein, guter Fett- und Mineralstoffgehalt, sowie alle
notwendigen Vitamine. Dies bedeutet aber gleichzeitig einen hohen
Ballaststoffgehalt durch die Beimengung von Getreideschalen und Sand.
Fleisch ist in der Ern?rung der Hunde eine Nebensache, sofern diese sich
solches nicht durch den Fang von Insekten oder M?sen selbst ergattern
k?nen. Die einmaligen Fleischabfallgaben bei Schlachttagen im Jahr spielen
eine Nebenrolle.
Tibetische Ern?rung der Hunde umsetzen
auf Europa
Traditionell wurden unsere Hunde im Westen
bis vor ca. 100 Jahren ebenso mit wenig Fleisch, daf? aber um so mehr aus
?K?henabf?len? ern?rt. Der Europ?r hat sich aber immer schon
proteinreicher ern?rt als ein Tibeter.
Der Proteinanteil in unserer Ern?rung ist in der heutigen Zeit extrem
gestiegen, der bei unserer Hundeern?rung auch !
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Ein Do Khyi wird diese Ern?rung mit bis
zu 65% Rohprotein (Feuchtfutter) auf Dauer nicht vertragen, sein gesamter
Stoffwechsel ist an die Ern?rung mit wenig Protein aber hohen Vitamingehalt
und Mineralstoffgehalt, bei sehr hohem Anteil von Ballaststoffen angepasst.
Auf diese Weise kann sich ein durchaus ansehnlicher Hund trotz solch ?
karger Di? ? entwickeln.
Es gilt also hohe Proteingehalte bei Fertigfutter wie auch selbst
zubereitetem zu vermeiden. Dies bereits beim Welpen und heranwachsenden
Hund. Milchprodukte sind nur in der ?saueren? Zubereitung als Joghurt, ggf.
K?e oder Quark zu empfehlen, dies aber dennoch ma?oll, nachdem der
Milcheiwei?ehalt der Kuhmilch erheblich h?er ist.
Ein gutes Fertig-Trockenfutter mit maximal
23% Rohprotein, sowie einem hohen Anteil an essentiellen Fetts?ren und
Ballaststoffen ist zu empfehlen, dies bereits bei der Welpenaufzucht. Do
Khyi lieben Abwechslung und freuen sich durchaus ?er selbst zubereitetes
Futter im speziellen aus Gerstenschrot und Buchweizen mit geringen Anteilen
an Fleisch. Distel- oder Oliven? sollte hierbei nicht fehlen. Zu empfehlen
w?e hierzu noch die Gabe von Hafer- oder Weizenkleie.
Folgen von Fehlern?rung
Insbesondere die zu proteinhaltige
Ern?rung aus ?Welpen-/Junghundfertigfutter Large Breed? in Verbindung mit
hohen Vitamin E und Kalziumgehalt sorgt f? ein zu rasch wachsendes Skelett,
bei welchen der junge Do Khyi Gelenkprobleme und somit Schmerzen beim Laufen
bekommt.
Ebenso kann das Verdauungssystem die
Eiwei?toffe nicht richtig abbauen und es bilden sich ?G?ungsr?kst?de? im
Darm, welche auf Dauer das gesamte Verdauungssystem irreparabel sch?igen,
ebenso leidet der Stoffwechsel, insbesondere die am Verdauungssystem
beteiligten Organe wie Leber und Niere, sowie die Haut darunter.
Der Do Khyi wird damit also krank und sicherlich nicht sonderlich alt ! Es
ist ziemlich einfach einen Do Khyi richtig zu ern?ren. Nachdem er ein sehr
guter Futterverwerter ist d?fte also die Gabe eines speziell auf ihn
zugeschnittenen Futters, welches der Z?hter empfiehlt auf Dauer
sicher auch nicht zu teuer sein.
Ruth
Reheuser 07/2001
Bilderquelle: Mustang Das
geheimnisvolle K?igreich, Mira Verlag
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